Stammzellen spenden
So einfach?
Für viele Menschen ist der Gedanke an eine Stammzellspende mit Angst verbunden. Sie fürchten einen schmerzhaften Eingriff oder sonstige gesundheitliche Unannehmlichkeiten und verschließen deshalb die Augen vor diesem wichtigen Thema. Ihre Angst resultiert allerdings schlicht und ergreifend aus Unwissenheit. Wir freuen uns, wenn du dich bei uns darüber informierst, wie einfach du ein Leben retten kannst.

„... So Freunde, ich bin Felix und ich möchte die Gunst der Stunde nutzen, um den Einen oder Anderen von Euch für die Stammzellspende zu sensibilisieren. Ich habe gespendet und kann Euch sagen: Die Typisierung ist mega einfach und kann zusammen mit Eurer Blutspende oder separat bei einem der Blutspende-Institute erfolgen. Oder Ihr lasst Euch von der DSD ein Typisierungsset schicken. Ach ja, immer daran denken: jeder kann ein Leben retten! Gebt Euch einen Ruck!“ Euer Felix
Typisieren
10 Minuten für das Leben – so geht es!
Lass dich typisieren! Dies kannst du natürlich auf einer öffentlichen Typisierungsaktion tun, zusammen mit einer Blutspende durchführen oder du forderst jetzt direkt online ein Typisierungsset an, das wir dir gerne nach Hause schicken.
Du bist zwischen 18-50 Jahre alt und gesund? Dann kannst du dich als Stammzellspenderin/Stammzellspender in die DSD aufnehmen lassen, eine Registrierung ist bereits mit 17 Jahren möglich, wirklich spenden darfst du aber erst mit Erreichen der Volljährigkeit, also ab 18! Die Aufnahme in die Datei ist kostenlos, da aber jede Typisierung Laborkosten von 40 Euro verursacht, Kosten, die die Krankenkassen nicht tragen, sind wir auf Spenden angewiesen. Bist du bereits in einer anderen Datei als Stammzellspenderin/Stammzellspender registriert? Dann musst du dich bei uns nicht noch einmal typisieren lassen. Herzlichen Dank!
Es gelten auch hier nahezu dieselben Ausschlussgründe wie für eine Blutspende.
Folgende Erkrankungen schließen eine Spende aus: ansteckende Hepatitis, Malaria, HIV, Diabetis mellitus, Epilepsie sowie chronische Blut-, Herz-, Lungen-, Nieren- oder Lebererkrankungen.
Bei manchen der unten genannten Erkrankungen hängt der Ausschluss von der Schwere der Erkrankung ab und gilt auch nicht generell lebenslang. Die endgültige Entscheidung über den Ausschluss kann manchmal erst getroffen werden, wenn konkret eine Spende bevorsteht.
Im Zweifelsfall ist die gesundheitliche Eignung für eine Blutstammzellspende mit der behandelnden Ärztin/dem behandelnden Arzt zu klären, die/der die spezielle Situation kennt.
Zum eigenen Schutz und dem des Patienten darf bei folgenden Krankheiten oder Situationen nicht gespendet werden:
Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems
z.B. nach einem Herzinfarkt, behandlungsbedürftige Herzrhythmusstörungen, koronare Herzkrankheit; schlecht eingestellter Bluthochdruck, Bypassoperationen
Erkrankungen des Blutes, des Blutgerinnungssystems, der Blutgefäße
z.B. Beinvenenthrombose, Störung der Blutgerinnung z. B. Hämophilie A (Bluterkrankheit), Marcumarbehandlung, Thalassämie, Sichelzellanämie, aplastische Anämie, Sphärozytose
Erkrankungen der Atemwege
z. B. chronische Bronchitis, schweres Asthma, Lungenfibrose, Lungenembolie
Schwere Lebererkrankungen
Infektiöse Erkrankungen
z. B. Hepatitis C, Borreliose, HIV-Infektion, Protozoonosen, Salmonellen-Dauerausscheider
Erkrankungen der Psyche und des zentralen Nervensystems
z. B. Epilepsie, Schizophrenie, Psychosen, Multiple Sklerose, Creutzfeld-Jakob-Krankheit
Bösartige Erkrankungen
Krebserkrankungen
Ausnahme: Basaliome und Gebärmutterhalskrebs in situ (nach vollständiger Entfernung)
Erkrankungen des Autoimmunsystems
z. B. Rheumatoide Arthritis, Kollagenosen (z. B. Sklerodermie), Morbus Crohn, Collitis Ulcerosa, Morbus Addison, Idiopathische Thrombozytopenische Purpura, Lupus erythematodes, Sjörgen-Syndrom, Vaskulitis
Erkrankungen der endokrinen Drüsen
z. B. Diabetes mellitus, Morbus Basedow
Nach einer Organtransplantation oder Fremd-Gewebe-Transplantation
z .B. Niere, Leber, Herz, Haut, Hornhaut, Hirnhaut
Bei Vorliegen einer Suchterkrankung
z. B. Alkohol, Medikamente, Drogen
Wachstumshormone / Hypophysenhormone
Nach einer Behandlung mit Wachstumshormonen menschlichen oder tierischen Ursprungs. Eine Behandlung mit synthetisch hergestellten Hormonen ist kein Ausschlussgrund.
Die Aufnahme bei den folgenden Erkrankungen ist ohne Rücksprache möglich, wenn die genannten Kriterien (siehe Klammer) zutreffen:
Vergrößerte Schilddrüse / Unterfunktion der Schilddrüse / Hashimoto-Thyreoiditis (stabil und beschwerdefrei; auch mit Einnahme von Schilddrüsenhormonen oder Jodid; KEIN Morbus Basedow)
Bluthochdruck (stabil und gut eingestellt)
Heuschnupfen, leichtes Asthma (ohne Anfälle), Nahrungsmittelallergie
Unipolare Depressionen (leichte Depression, keine manischen Phasen in der Vorgeschichte; ohne Einschränkung im Alltag)
Wenn es dir nicht möglich ist, dich bei einem Blutspendetermin oder bei einer öffentlichen Typisierungsaktion in die Datei der DSD aufnehmen zu lassen, schicken wir dir gern ein Typisierungs-Set nach Hause.
Das Set enthält zwei Typisierungsstäbchen, die für deine Speichelprobe bestimmt sind. Nach entnommener Probe sendest du uns das Set bitte mit beiliegender Einwilligungserklärung im Rückumschlag zu.
So verläuft die Stammzellspende.
Es gibt zwei verschiedene Arten Stammzellen zu spenden: die periphere Stammzellspende und die Knochenmarkspende. Das Transplantationszentrum entscheidet aufgrund von Alter, Erkrankung und anderen Erfordernissen des Patienten, ob periphere Blutstammzellen oder Knochenmark für die Patientin/den Patienten gebraucht werden.
Periphere Stammzellspende
Die Gewinnung der Stammzellen aus dem Blut

Nach einem ausführlichen Aufklärungsgespräch durch ärztliches Fachpersonal wirst du gründlich körperlich untersucht und dein Blut wird noch einmal auf ansteckende Krankheiten überprüft. Reisekosten für den Tag der Voruntersuchung, ggf. Hotelübernachtung und ein möglicher Verdienstausfall werden von der DSD getragen.
Die meisten Stammzellenspenden (ca. 85%) erfolgen als periphere Blutstammzellspende. Dafür müssen die Stammzellen im Vorfeld zur Teilung angeregt und ins Blut ausgeschwemmt werden. Hierzu spritzen sich die Spendenden in der Regel selbst über 4-5 Tage im Vorfeld jeweils morgens und abends einen sogenannten Wachstumsfaktor unter die Haut. Dieser auch im Körper vorkommende Wachstumsfaktor mit dem Namen G-CSF ist ein hormonähnliches Präparat, das die Blutbildung beeinflusst. In dieser Zeit können als mögliche Nebenwirkungen grippeähnliche Symptome, d.h. vor allem Knochen- und Gliederschmerzen auftreten, die einfach mit Paracetamol o.ä. behandelt werden können.
Am Tag der Spende werden die Spendenden an den Zellseparator angeschlossen, in dem an beiden Armen ein venöser Zugang gelegt wird. Der Zellseparator trennt das Blut in die einzelnen Bestandteile auf und macht es möglich, die entsprechenden Zellen aus dem Blut zu sammeln. Das Blut verlässt nun auf der einen Seite den Körper, fließt durch den Zellseparator und wird dem Körper auf der anderen Seite über den zweiten Zugang wieder zugeführt. Ein kleiner Teil des Blutes, welches die für die Patienten wichtigen Zellen beinhaltet, wird abgesammelt. Die Sammlung ist in der Regel nach 4 Stunden abgeschlossen, in seltenen Fällen muss am folgenden Tag noch eine Sammlung stattfinden. Deine Stammzellen regenerieren sich in den folgenden Wochen problemlos.
Deine Reisekosten, ggf. Hotelübernachtung und ein möglicher Verdienstausfall werden von der DSD übernommen. Zusätzlich werden für die Voruntersuchungen und die Spende eine Unfallversicherung inkl. einer Risikolebens- und Invaliditätsversicherung abgeschlossen.
Knochenmarkspende
Die Gewinnung der Stammzellen aus dem Beckenkamm unter Vollnarkose

Nach einem ausführlichen Aufklärungsgespräch durch ärztliches Fachpersonal, wirst du gründlich körperlich untersucht und dein Blut wird noch einmal auf mögliche ansteckende Krankheiten überprüft. Reisekosten für den Tag der Voruntersuchung, ggf. Hotelübernachtung und ein möglicher Verdienstausfall werden von der DSD getragen.
Im Rahmen einer Knochenmarkentnahme wird der Spenderin/dem Spender unter Vollnarkose ein Knochenmark-Blutgemisch aus dem Beckenkamm entnommen. Für die Entnahme genügen in der Regel zwei kleine Hautschnitte (ca. 0,5 cm) sowie einige Einstiche in den Beckenknochen. Mit einer stabilen Hohlnadel wird der Knochen punktiert, anschließend wird auf die Nadel eine Spritze aufgesetzt und mechanisch dem Spender das Knochenmark-Blutgemisch entnommen. Durchschnittlich werden so ca. 1000 ml gewonnen. Die genaue Entnahmemenge wird durch die angeforderte Zellzahl bestimmt, wobei die Obergrenze durch das Spendergewicht bestimmt wird. Eine maximale Entnahmemenge von 1500 ml wird nicht überschritten. In diesem Gemisch sind ca. 5% des Gesamtknochenmarks enthalten, das sich im Schnitt nach zwei bis vier Wochen wieder regeneriert hat. An den Einstichstellen kann noch einige Tage nach der Spende ein Muskelkater ähnlicher Schmerz vorhanden sein.
Je nach körperlicher Beanspruchung in deinem Beruf bist du nach der Spende 2-5 Tage krankgeschrieben. Ein möglicher Verdienstausfall wird von der DSD übernommen. Zusätzlich werden für die Voruntersuchung und die Spende eine Unfallversicherung inkl. einer Risikolebens- und Invaliditätsversicherung abgeschlossen.